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Widderfeld Stock Rundtour

AlpinwanderungT4
4 h 50 min
11,1 km
mittel
1075 m
1075 m
nur für Schwindelfreie

Zu dieser Tour hat LWW-Projektleiterin Ramona eine Kolumne verfasst. Sie erschien Ende Oktober 2021 im Anzeiger Michelsamt. Ein Auszug:

Dank den «Buiräbähnli» Mettlen-Rugisbalm-Eggen startet die Tour hoch, unweit des Storeggpasses. Hier treffen sich Nidwaldens und Obwaldens Kantonsgrenzen. Mich fasziniert die von Nord nach Süd verlaufende Bergkette. Heute folge ich dem geschwungenen Grat bis zum Gipfel. Also verlasse ich die offiziell markierten Wanderwege. Darf man das? Zumal als Mitarbeiterin der Wanderweg-Fachorganisation? Folgendes zu meiner «Entlastung»: 1. Bewege ich mich oberhalb der Waldgrenze und auf Wegspuren, die in offiziellen Karten bereits seit Jahrzehnten eingezeichnet sind (stöbern Sie bei Interesse durch die Kartenwerke «Zeitreise» von swisstopo). 2. Halte ich mich ausserhalb des Wildtierschutzgebietes Hutstock. 3. Kam der Tipp, zwar in anderem Zusammenhang, aber doch von meinem Chef.

Besagte Wegspuren sind vor allem zu Beginn so deutlich, dass man sich nicht versteigen kann. Sie führen zum ersten Highlight, dem «Chrachen». Eine rund 50 Höhenmeter lange, mit Seilen gesicherte Schlucht. Lässig und mystisch, dank vorbeiziehenden Wolkenfetzen. Aus dem Chrachen gekraxelt, erreiche ich eine üppig bewachsene Flanke, steiler werdend in Richtung felsigem Gipfelaufbau. Eben noch den weiteren Weg studiert, wird plötzlich alles weiss. Die Wolken liegen auf. Dank GPS und Handy navigiere ich entlang der Wegspuren, verliere sie trotzdem bald. Die Vegetation wird immer höher, ich bemerke den Flurnamen «Hohmad» und triefnasser, grauer Alpendost reicht mir bis zur Hüfte. Es sind zwar schöne lila Blüten aber die Hochstaudenflur wird ihrem Namen mit Stängeln bis zu 150 cm gerecht. Übrigens kennt man die Pflanze auch als Schieskraut oder (zur Recht?) Scheiskraut.

Ich laufe in einem Wasserbad, Gore-Tex-Schuhe hin oder her. Etwa 20 Minuten durchsteige ich die Hohmad mit Storchenschritten. Alsbald ich den felsigen Teil erreiche, lichten sich die Wolken. Die Sonne glitzert auf die Nordwand vor mir und verzückt das farbenfrohe Blütenmeer unter mir. Traumhaft und witzig, denn jetzt erspähe ich auch die ziemlich «kahle» Umgehung der Hohmad.

Der gut sichtbare Schlussaufstieg wird zur Kür. Das Gelände ist felsgrau und mutet alpin an, genauso wie ich es mag. Eine Querung führt über lockeres Geröll, um die steilste Stelle zu meiden. Vermutlich im Unterhalt zu aufwändig und deshalb aus dem offiziellen Wegnetz entfernt. Bald erspähe ich den gemauerten Steinturm mit Gipfelkreuz, das Ziel meiner abwechslungsreichen Erkundungstour. Vor dem inneren Auge lasse ich meinen Weg Revue passieren. Glücklich und geerdet – das ist mein Gipfelmoment. Ein paar tiefe Atemzüge, dann geniesse ich die fantastische 360-Grad-Aussicht, gefolgt von einem Foto an den Chef.

Für den Abstieg nehme ich den signalisierten, imposanten Bergwanderweg via Bocki, zwischen Hohliecht und Bockistock steil hinunter zum Lutersee. Von dort geht es nur noch sanft bergab, vorbei an der Hüethütte Fruttgaden sieht man bald schon die Bergstation Eggen. 

Ramona Fischer

Eggen 0:00

Eggen

Zwei Kleinseilbahnen fahren ab Mettlen via Rugisbalm nach Eggen.

Anreise

Abreise

Storeggpass 1:00 1:00
Chrachen 1:30 0:30
Hohmad 1:45 0:15
Widderfeld Stock 2:30 0:45
Bocki-Rotisand 2:45 0:15
Ober Frutt 3:15 0:30
Hüethütte Fruttgaden 3:55 0:40
Eggen 4:50 0:55

Eggen

Zwei Kleinseilbahnen fahren ab Mettlen via Rugisbalm nach Eggen.

Anreise

Abreise

Wandervorschlag Nr. LU2021-84 | 2021 | Presented by Luzerner Wanderwege

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