Bautrupp Berichte und Bilder

Wegsanierung am Napf

Der Blick schweift über den wilden «Änziwald Schattsite» entlang des langgezogenen Napf-Ausläufers Richtung Norden. Fern am Horizont liegt das nächste Dorf, Hergiswil. Diesen Blick geniessen neun Freiwillige während ihren drei Bautrupp-Einsätzen am Napf. Vom Gipfel schlängelt sich der Wanderweg rund 150 Höhenmeter steil durch einen «Chrachen». Genau dort riss ein Hangrutsch im Frühling 2023 einen Wegabschnitt in die Tiefe. Als Sofortmassnahmen wurde die untergrabene Engstelle vor weiteren Abbrüchen gesichert, ein Baumstrunk entfernt und die Begehbarkeit ermöglicht.

Im Sommer 2023 verlegte der Bautrupp Baumstämme ins steile Bort, um die Abrisskante zu entschärfen und leistete Feinarbeiten für ein stabiles wie breiteres Trassee. Weiter unten wurde eine heikle Traverse mittels Längsverbauung stabilisiert. Von Hand verankerten Adrian Wüest und sein Team weitere Baumstämme mit einem Stahlseil. Im Herbst rückte schliesslich die für die Region typische Nagelfluh in den Fokus. Die losen, runden Steine auf dem Weg erschwerten das Wandern genauso wie hohe Absätze, dicke Wurzeln und vom Wasser ausgefressene Stellen. Die erfahrenen Helfer:innen packten Schaufel und Pickel, bearbeiteten die Hindernisse mit geübten Handgriffen und bauten Entwässerungen wo nötig. 

> Adrians Tipp: Wandervorschlag zum Napf entlang des sanierten Wegabschnittes

 

Text: Ramona Fischer

Bautrupp Napf 2023

Fotos: Adrian Wüest

Wegsanierung Vitznauerstock

Bautrupp Vitznauerstock 2023

Fotos: Adrian Wüest

Ersatzwanderweg in Oberillau

Der Lindenberg bildet die Grenze zwischen dem Luzernischen Seetal und dem Aargauischen Freiamt. Den Grenzübertritt machen Wandernde nicht selten auf einer stark befahrenen und schmalen Asphaltstrasse. Von Oberillau (Gemeinde Hohenrain LU) führte bisher nur diese Strasse zum beliebten Aussichtspunkt und der gleichnamigen Alpwirtschaft Horben (AG).

An schönen Tagen stellte das für alle Verkehrsteilnehmenden ein Risiko dar. Zudem ist der Hartbelag zum Wandern unattraktiv. Zur Entflechtung und Aufwertung des Wanderwegs dient seit September 2023 ein Kiesbankett neben der Strasse. Diese Lösung entstand in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hohenrain. Der Ersatzwanderweg wurde auf einer Länge von rund 370 Metern und einem Meter Breite eingeschottert. Für die Umsetzung standen insgesamt 13 Personen des Bautrupps Luzerner Wanderwege während drei Tagen im freiwilligen Einsatz. Aktiv mitgewirkt hat auch die Bauernfamilie Kurmann, welche das in der Region bekannte und geschätzte Nussbaumbeizli führt.

Kantonsübergreifendes Projekt
Die Arbeiten fanden zu einem Drittel auf Aargauischem Boden statt. Die Gemeinde Beinwil (Freiamt AG) steckt das Bankett mit Pfosten ab, um wildes Parkieren entlang des neuen Wanderweges zu verhindern.
Der Kantonsübergang wird seit 1867 von einem Grenzstein markiert. Es ist einer der wenigen Kantonsgrenzsteine zum Aargau aus dem 19. Jahrhundert mit entsprechendem Seltenheitswert. Dieser Platz wird mit einem Bänkli und zwei Nussbäumen aufgewertet.

Text: Ramona Fischer

Bautrupp Hohenrain 2023

Fotos: Adrian Wüest

Vom holprigen zum schönen Wurzeltrail

Adrian Wüest leitet den Bautrupp der Luzerner Wanderwege. Während zwei Tagen im Juni 2023 stellt sein Team aus sechs freiwilligen Helfer:innen den «berüchtigten» Wurzeltrail im Grüenewald instand. Der Einsatz am Pilatus wurde durch das Spendengeld aus Oliver Imfelds Grenz-Tour Luzern finanziert. Adrian sagt:

«Mit kleinen, aber wirksamen Massnahmen haben wir ein sehr gutes Resultat erzielt. Der Komfort zum Wandern ist nun deutlich höher, dabei konnten wir den natürlichen Wegcharakter erhalten. Ich bin sehr zufrieden und zuversichtlich, dass der Wanderweg künftig den vielfältigen Belastungen besser standhält. Ich beobachte den Zustand laufend.» 

Foto: Andreas Becker

 

Luzern, Nidwalden und Obwalden «teilen» sich den Pilatus. Viele Wanderwege durchziehen das Bergmassiv, einige verlaufen genau entlang den Kantonsgrenzen. So auch eine Verbindung an der Grenze Luzern-Nidwalden zwischen der Fräkmüntegg und Krienseregg oder Schönenboden, wie bei diesem Wandervorschlag. «Für mich ist der Abschnitt entlang der Krete durch den Grüenewald der schönste Weg zur Fräkmüntegg», sagt Adrian Wüest. Der Krienser ist privat oft am Luzerner Hausberg unterwegs. Beruflich gründete er 2020 beim Verein Luzerner Wanderwege den Bautrupp, bestehend aus freiwilligen Helferinnen und Helfer. Mit ihnen nimmt er den Einsatz am «Wurzeltrail» in Angriff.  

Der Name ist Programm: Der Wanderweg präsentiert sich über rund 500 Meter als dichtes Geflecht aus Wurzeln, gespickt mit Steinen und durchsetzt von teils grossen Löchern. Regenschauer an der Pilatus-Nordseite waschen die Furchen weiter aus. Zudem wird die beliebte Strecke stark begangen und von Bikenden befahren. «Die grösste Herausforderung waren bis zu meterhohe Absätze, welche kaum mehr passierbar waren», erklärt Adrian Wüest.

Die Ideallinie gefunden

Jede Stelle wurde begutachtet und entweder umgangen, punktuell mit einigen Tritten aus Holz oder Steinen versetzt. Ziel war, mit möglichst wenigen Eingriffen die wanderfreundlichste Variante zu finden, so Wüest: «Mir liegt bei allen Projekten eine naturnahe Umsetzung am Herzen, sodass der ursprüngliche Charakter des Weges erhalten bleibt. Bestes Zeugnis ist, wenn man im Nachhinein kaum etwas von unserem Einsatz bemerkt. Dann haben wir die Idealline gefunden.»

Bautrupp Kriens 2023

Fotos: Andreas Becker

Ein weiteres Problem stellt sich durch die natürliche Erosion. Lose Steine und rollendes Material verstopfen die einst angelegten Entwässerungskanäle. Diese wurden vom Bautrupp ausgeräumt und mit weiteren Querrinnen ergänzt. Sie bremsen das Auswaschen des Trassees, indem die Angriffsfläche des Wassers verringert wird. Wie bei Bachsperrungen beugen auch Widerlager Schäden durch Bremsfurchen von Bikenden sowie Unwettern vor. Ohne diese Massnahmen kann der Weg irgendwann kaum mehr begangen werden.

Dankbarkeit der Wandernden als Lohn

Während der Bautrupp pickelt, schaufelt und Stufen schlägt, kommen Dutzende Wanderinnen und Wanderer vorbei. Sie zeigen sich beeindruckt von der kräftezehrenden Arbeit und überaus dankbar. Auch abwärts sei der Weg nun viel komfortabler und der Einstieg von der Bielilücke sicherer zu gehen, wird berichtet. Oder eben, dass man die Veränderungen kaum erkannt habe. Umso besser, dann bleibt Zeit für die schönen Ausblicke auf Mittaggüpfi, Rägeflüeli und Studberg oder eine Pause beim Picknickplatz am höchsten Punkt kurz vor der Bielilücke.

Text: Ramona Fischer

Eröffnung Plattenweg Vitznau

Am 1. Juli 2023 wurde der neu gebaute «Plattenweg» von Vitznau über Platten nach Brand und Schwanden feierlich eröffnet. Der Bergwanderweg östlich des Rigi-Bahntrassees wurde früher von den Liegenschaften Brand sowie Heuberge genutzt und nun im untersten Abschnitt durch den Bautrupp der Luzerner Wanderwege neu erstellt. Insgesamt 22 freiwillige Mitarbeitende leisteten während zehn Arbeitstagen rund 400 Stunden Handarbeit in den steilen Südhängen. Das Projekt unter der Leitung von Adrian Wüest der Luzerner Wanderwege begann bereits im Herbst 2022 und erfolgte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Das Schaufeln, Pickeln und Schwitzen hat sich gelohnt: Die historische Verbindung besticht durch eine fantastische Aussicht und einen wanderfreundlichen natürlichen Untergrund.

Spezielle Aufmerksamkeit galt dem untersten Teilstück, wo der neue Bergweg durch eine Trockenwiese führt, die nur von Hand und ohne Einsatz von Maschinen bearbeitet werden durfte. Linienführung und Wegbreite wurden vorgegeben. Am Wiesenrand geht es steil hoch, damit die schützenswerte Wiese nicht stark belastet wird. Zum Teil mussten die überwuchernden Brombeerstauden abgeschnitten und entfernt werden. Neophyten wie Flieder, einjähriges Berufkraut und Essigbaum wurden ausgerissen. Die Holzstufen sind aus einheimischem Lärchen- oder Kastanienholz. Die Länge des neu ausgebauten Weges beträgt rund einen Kilometer. Dort gilt ein Feuerverbot, Hunde sind an der Leine zu führen. 

Bericht in der Wochen-Zeitung

Freiwillige Helfer beim Einsatz in Zusammenarbeit mit dem Werkdienst an schönster Lage beim Plattenweg.

Integration Parkwald und Altdorfbach

Im Zuge der Neusignalisation des Wanderwegnetzes in Vitznau setzte der freiwillige Bautrupp zwei weitere Massnahmen zur Qualitätssteigerung um. So konnten sehr schöne, bestehende Wege ins Wanderwegnetz integriert werden. Ab dem Ausgangspunkt an der Schiffstation führt ein Wanderweg neu Richtung Norden direkt am See zum Kurpark, der zum Verweilen einlädt. Weiter geht’s dem Ufer entlang bis zum Park Hotel und von dort bergwärts in den Parkwald. Wasserfälle und grosse Konglomerate säumen hier den Naturpfad, sogar ein Felsdurchgang wird passiert. Dieses wertvolle Naherholungsgebiet bereichert das Wanderwegnetz und gleichzeitig erübrigt sich ein langer Abschnitt entlang der befahrenen Wilenstrasse.

Von der Schiffstation Richtung Süden weist ein neuer Wegweiser ebenfalls direkt entlang des Seeufers zum Altdorfbach. Nach Querung der Seestrasse kann auch hier ein bestehender, sehr idyllischer Weg bewandert werden. In Sicht- und Hörweite des plätschernden Altdofbachs führt der Weg erst durch schattenspendende Hecken und bald tiefer in ein verwunschenes Waldstück, ehe sich das Gelände vor der Talstation Hinterbergen wieder öffnet. Damit entfällt ein unattraktives Wanderweg-Teilstück auf Hartbelag entlang der Altdorfstrasse.

Diese zwei neuen Wegführungen sind im Gelände signalisiert (siehe PDF). Auf den digitalen Karten von swisstopo erfolgt die Aktualisierung des Wegnetzes aus technischen Gründen erst im April 2024. 

Kartenausschnitt neue Wanderwege Vitznau

Idyllischer Einstieg beim Parkwald.

«To-Do-Galerie» des Bautrupps am Pilatus

Die Wanderwege am Pilatus haben unter den starken Regenfällen im Frühling 2023 gelitten. Bautruppleiter Adrian Wüest ist mit seinem Handy ausgerückt, hat die Einsatzstellen fotografiert und die nötigen Massnahmen notiert. Im Juni konnten die ersten Arbeiten ausgeführt werden.

Bautrupp Pilatus 2023

Fotos: Adrian Wüest

Einsätze 2022

Meierskappel: Wanderwegverlegung Seilerhof

Vitznau: Wanderweg führt neu über Platten

Root: Wanderwegverlegung Mittelberg

Rothenburg: Waldweg statt Asphaltstrasse

Hohenrain: Wanderweg bei Ibenmoos instand gesetzt

Meierskappel: Beschädigte Wanderwege neu eingeschottert

 

Bautrupp Root 2022

Fotos: Adrian Wüest

Bautrupp Reiden 2022

Fotos: Adrian Wüest

Bautrupp Hohenrain 2022

Fotos: Adrian Wüest

Bautrupp Rothenburg 2022

Fotos: Adrian Wüest

Einsätze 2021

Horw: Neuer Wanderweg-Abschnitt am Schwendelberg

Vitznau: Luzerner Wanderwege sanieren Wege

Bürgenstock: Unwetterschäden behoben

Kriens: Bergwanderweg Rosshütte-Mülimäs entwässert und saniert

Neuenkirch: Zwei neue Wanderwegabschnitte

Rain: Instandsetzung Wanderweg Gundolinge

Hohenrain: Neuer Wanderweg Ibenmoos

 

Bautrupp Horw 2021

Fotos: Ramona Fischer

Bautrupp Bürgenstock 2021

Fotos: Ramona Fischer

Bautrupp Ettiswil RC Willisau

Fotos: Martin Müller

Bautrupp Neuenkirch 2021

Fotos: Andreas Becker

Bautrupp Kriens 2021

Fotos: Ramona Fischer

Einsätze 2020

Horw: Die Schaffer im Steinibachwald

Entlebuch: Voller Einsatz im Gebiet Riseten

Vitznau: Wanderweg-Sanierung von Brand nach Gäbetswil

Bürgenstock: 60 Haarnadelkurven präpariert

Kriens: Die neue Idylle am Kreuel

 

Bautrupp Horw 2020

Fotos: Ramona Fischer

Bautrupp Entlebuch

Fotos: Ramona Fischer

Bautrupp Bürgenstock 2020

Fotos: Ramona Fischer

Bautrupp Kriens 2020

Fotos: Ramona Fischer

Bautrupp-Einsatz CKW

Fotos: Robert Keller (CKW)